7 Mythen über Kaffee entlarvt

Kaffee entwässert den Körper

Keine Sorge – dein Kaffee entzieht deinem Körper kein Wasser! Die enthaltene Flüssigkeit zählt sogar zu deiner täglichen Flüssigkeitsbilanz dazu.

Die Vorstellung, dass Kaffee deinem Körper Wasser entzieht und dich dadurch dehydriert, hält sich hartnäckig. Vielleicht hast du schon mal gehört, dass Kaffee harntreibend wirkt und daher „mehr Wasser herauszieht, als er liefert“. Doch diese Annahme ist längst überholt. Zahlreiche Studien zeigen, dass Kaffee, selbst wenn er harntreibend wirkt, nicht automatisch zu einer Dehydrierung führt. Ganz im Gegenteil: Die Flüssigkeit in deinem Kaffee trägt ganz normal zu deiner täglichen Flüssigkeitszufuhr bei – ähnlich wie Wasser oder Tee.

Wieso wirkt Kaffee überhaupt harntreibend?
Koffein kann bei Menschen, die es nicht regelmäßig konsumieren, kurzfristig eine leicht harntreibende Wirkung haben. Das liegt daran, dass es die Durchblutung der Nieren beeinflusst und die Urinproduktion ein wenig anregt. Aber schon nach wenigen Tagen des regelmäßigen Kaffeekonsums gewöhnt sich dein Körper daran. Die Wirkung nimmt deutlich ab oder verschwindet sogar ganz. Wer täglich Kaffee trinkt, muss sich also keine Sorgen machen, dass er dadurch dehydriert.

Zählt Kaffee wirklich zur Flüssigkeitsbilanz?
Ja – und das bestätigen auch Ernährungsgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke werden zur Flüssigkeitszufuhr dazugezählt. Wichtig ist, dass du insgesamt ausreichend trinkst. Ob du das Glas Wasser neben dem Kaffee brauchst, ist also eher eine Frage des persönlichen Geschmacks – nicht der medizinischen Notwendigkeit.

Wie viel Kaffee ist dabei überhaupt sinnvoll?
Die meisten Fachgesellschaften empfehlen, nicht mehr als etwa 400 Milligramm Koffein am Tag aufzunehmen – das entspricht rund drei bis vier Tassen Kaffee, je nach Zubereitung. Diese Menge ist für gesunde Erwachsene unbedenklich. Innerhalb dieser Grenzen wirkt sich Kaffee nicht nur nicht negativ auf deinen Wasserhaushalt aus, sondern bringt sogar einige gesundheitliche Vorteile mit sich.

Kaffee stört immer den Schlaf

Das hängt vom Zeitpunkt und deiner persönlichen Koffeinempfindlichkeit ab. Wenn du deinen letzten Kaffee am Nachmittag trinkst, wirst du meist trotzdem gut schlafen.

Viele Menschen meiden Kaffee am Abend aus Angst vor Schlafstörungen. Tatsächlich kann Koffein bei empfindlichen Personen den Schlaf beeinflussen – aber das heißt nicht, dass das immer so sein muss oder dass Kaffee automatisch zu schlechtem Schlaf führt. Wie stark dein Schlaf reagiert, hängt von mehreren Faktoren ab: deiner genetischen Veranlagung, deinem allgemeinen Koffeinkonsum und dem Zeitpunkt der letzten Tasse.

Wie lange bleibt Koffein im Körper?
Koffein hat eine Halbwertszeit von etwa vier bis sechs Stunden – das bedeutet, dass dein Körper nach dieser Zeit etwa die Hälfte des aufgenommenen Koffeins abgebaut hat. Manche Menschen bauen es schneller ab, andere langsamer. Wenn du also am Nachmittag gegen 15 Uhr eine Tasse trinkst, kann das Koffein gegen Mitternacht in manchen Fällen immer noch wirken – muss es aber nicht. Wer regelmäßig Kaffee trinkt, gewöhnt sich außerdem an die Wirkung, sodass das Koffein weniger stark auf den Schlaf einwirkt.

Was bedeutet das für deinen Alltag?
Beobachte dich selbst. Wenn du merkst, dass du nach einem Kaffee am späten Nachmittag schlechter einschläfst oder nachts häufiger aufwachst, reduziere die Uhrzeit deines letzten Kaffees. Vielleicht passt es für dich besser, die letzte Tasse vor 14 Uhr zu trinken. Andere Menschen wiederum können abends Espresso genießen und schlafen trotzdem problemlos ein.

Ist koffeinfreier Kaffee eine Lösung?
Absolut. Wenn du das Ritual des Kaffeetrinkens am Abend liebst, aber Schlafprobleme vermeiden möchtest, ist entkoffeinierter Kaffee eine gute Option. Geschmacklich hat sich hier viel getan, und viele Sorten kommen heute ohne chemische Entkoffeinierung aus.

Kaffee erhöht dauerhaft den Blutdruck

Kurzfristig kann der Blutdruck leicht steigen, aber ein regelmäßiger Kaffeekonsum führt nicht zu einem chronisch erhöhten Blutdruck. Viele Studien zeigen sogar eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System.

Du hast vielleicht gehört, dass Kaffee schlecht für deinen Blutdruck sei – und bei Bluthochdruck ganz zu meiden ist. Tatsächlich kann Koffein den Blutdruck kurzfristig etwas ansteigen lassen, besonders bei Menschen, die selten Kaffee trinken. Aber dieser Effekt ist zeitlich begrenzt und medizinisch meist unbedenklich. Entscheidend ist, was langfristig passiert – und hier gibt es Entwarnung.

Wie reagiert der Körper langfristig auf Kaffee?
Wer regelmäßig Kaffee trinkt, entwickelt meist eine Toleranz gegenüber der blutdrucksteigernden Wirkung. Der Körper gewöhnt sich an das Koffein, und der Blutdruck bleibt stabil. Das zeigen zahlreiche Studien, unter anderem aus der kardiologischen Forschung. Bei gesunden Menschen konnte kein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall durch moderaten Kaffeekonsum nachgewiesen werden – im Gegenteil: In manchen Untersuchungen sank das Risiko sogar leicht.

Was gilt bei Bluthochdruck?
Wenn du unter einem bekannten Bluthochdruck leidest, solltest du natürlich deinen Kaffeekonsum im Blick behalten – aber ein kompletter Verzicht ist nicht nötig. Sprich im Zweifel mit deinem Arzt oder deiner Ärztin darüber. Oft ist es sinnvoller, den Konsum zu begrenzen (zum Beispiel auf zwei Tassen pro Tag), statt ganz auf Kaffee zu verzichten.

Wie viele Tassen gelten als unbedenklich?
Die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) hält bis zu 400 Milligramm Koffein täglich für unbedenklich – das entspricht etwa vier normalen Tassen. Wichtig ist, dass du nicht zusätzlich große Mengen an Energy-Drinks oder koffeinhaltigen Medikamenten konsumierst.

Kaffee ist ungesund für das Herz

Im Gegenteil – in moderaten Mengen kann Kaffee sogar das Risiko für Herzkrankheiten senken. Wichtig ist dabei natürlich, wie du ihn zubereitest und was du hinein gibst.

Die Sorge, dass Kaffee das Herz belastet oder gar zu Herzinfarkten führen kann, hält sich hartnäckig. Diese Vorstellung stammt zum Teil aus älteren Studien oder Einzelfallberichten. Heute ist der Forschungsstand deutlich differenzierter – und in vielen Punkten sogar überraschend positiv. Regelmäßiger Kaffeekonsum ist mit einer besseren Herzgesundheit verbunden, solange du bestimmte Dinge beachtest.

Wie wirkt Kaffee auf das Herz-Kreislauf-System?
Koffein kann kurzfristig den Puls erhöhen oder ein leichtes Herzklopfen auslösen, vor allem bei sensiblen Personen oder sehr hohen Dosen. Das bedeutet aber nicht, dass dein Herz dadurch geschädigt wird. Im Gegenteil: Viele Studien zeigen, dass Kaffeetrinker seltener an bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, etwa Vorhofflimmern oder Herzinsuffizienz. Es scheint, dass Inhaltsstoffe wie Antioxidantien oder bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe eine schützende Wirkung haben.

Was sagt die Forschung?
Internationale Studien mit zehntausenden Teilnehmern zeigen, dass moderate Kaffeetrinker ein geringeres Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und sogar koronare Herzkrankheiten haben. Auch die Herzfunktion im Alter scheint bei Kaffeetrinkern stabiler zu bleiben. Dabei ist allerdings entscheidend, dass der Kaffee ohne übermäßigen Zucker oder fettreiche Zusätze wie Sahne getrunken wird.

Wie viel ist zu viel?
Wer regelmäßig drei bis vier Tassen am Tag trinkt, liegt im sicheren Bereich. Bei starkem Herzklopfen, Unruhe oder Schlafproblemen solltest du die Dosis etwas reduzieren oder entkoffeinierten Kaffee ausprobieren.

Kaffee macht abhängig

Kaffee kann eine Gewohnheit sein, aber er macht dich nicht süchtig im klassischen Sinn. Du kannst jederzeit ohne gesundheitliche Risiken aufhören – höchstens mit ein paar Tagen Kopfschmerzen.

Viele Menschen glauben, dass sie ohne Kaffee nicht „funktionieren“ – und daraus entsteht schnell das Gefühl einer Abhängigkeit. Doch zwischen Gewohnheit und echter Sucht gibt es einen großen Unterschied. Kaffee beeinflusst weder dein Gehirn noch dein Verhalten so tiefgreifend wie echte Suchtmittel. Es gibt keine psychische oder körperliche Abhängigkeit im medizinischen Sinn.

Was passiert beim Kaffee-Entzug?
Wenn du über einen längeren Zeitraum täglich Kaffee trinkst und plötzlich aufhörst, kann dein Körper mit Entzugserscheinungen reagieren. Dazu gehören leichte Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Konzentrationsprobleme. Diese Effekte sind aber harmlos und meist nach ein paar Tagen überstanden. Sie zeigen nicht, dass Kaffee süchtig macht – sondern dass dein Körper sich an das Koffein gewöhnt hat.

Ist es gefährlich, regelmäßig Kaffee zu trinken?
Nein. Im Gegenteil: Kaffee wird heute in vielen Studien mit positiven Effekten auf Stoffwechsel, Lebergesundheit und sogar das Risiko für bestimmte Krebsarten in Verbindung gebracht. Dass du täglich Kaffee trinkst, ist also kein Anlass zur Sorge – solange du deinen Konsum im Blick behältst und auf deine Körpersignale hörst.

Wie gehst du mit deinem Kaffeekonsum bewusst um?
Achte darauf, ob du Kaffee trinkst, weil du ihn wirklich genießen willst – oder weil du das Gefühl hast, ohne ihn nicht wach zu werden. Wenn du bewusst trinkst und vielleicht mal eine Pause machst, wirst du schnell merken, dass du keineswegs davon abhängig bist.

Kaffee verursacht Magenprobleme

Nicht jeder Magen reagiert empfindlich auf Kaffee – oft liegt es an der Röstung oder der Zubereitung. Milde Sorten oder Cold Brew sind oft besser verträglich.

Viele Menschen klagen über Sodbrennen oder Magenschmerzen nach dem Kaffeetrinken und glauben deshalb, dass Kaffee grundsätzlich schlecht für den Magen sei. Doch die Wahrheit ist differenzierter: Es gibt sehr viele verschiedene Kaffeesorten und Zubereitungsarten – und nicht jeder Kaffee wirkt gleich. Wenn du empfindlich reagierst, kannst du oft schon durch kleine Änderungen große Unterschiede spüren.

Was reizt den Magen wirklich?
Einige Kaffees enthalten höhere Mengen an Säuren oder Reizstoffen, etwa wenn sie sehr stark geröstet wurden oder besonders viel Koffein enthalten. Auch auf leeren Magen kann Kaffee bei empfindlichen Menschen Unwohlsein auslösen. Filterkaffee zum Beispiel enthält weniger reizende Stoffe als ungefilterter Kaffee aus der French Press.

Wie findest du den richtigen Kaffee für dich?
Probiere dich durch verschiedene Sorten – milde Arabica-Bohnen sind oft besser verträglich als robuste Robusta-Sorten. Auch der Mahlgrad, die Brühzeit und die Wassertemperatur spielen eine Rolle. Besonders magenfreundlich sind Cold Brew oder spezielle „low acid“-Sorten, die du im Fachhandel bekommst.

Muss man bei Magenproblemen ganz auf Kaffee verzichten?
Nicht unbedingt. Manchmal reicht es, die Zubereitungsart zu ändern oder den Kaffee nicht auf nüchternen Magen zu trinken. Wenn du unsicher bist, sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin – besonders bei chronischen Beschwerden wie Gastritis.

Kaffee entzieht dem Körper Nährstoffe

Kaffee kann die Aufnahme mancher Mineralstoffe leicht beeinflussen – aber nur in sehr hohen Mengen. Wer sich ausgewogen ernährt, muss sich darüber keine Sorgen machen.

Einige warnen davor, dass Kaffee dem Körper Kalzium, Magnesium oder Eisen entziehe. Das klingt beunruhigend – doch so einfach ist es nicht. Kaffee kann die Aufnahme bestimmter Nährstoffe minimal beeinflussen, vor allem Eisen aus pflanzlicher Nahrung. Aber dieser Effekt ist sehr gering und spielt in einer normalen, ausgewogenen Ernährung kaum eine Rolle.

Was passiert bei Eisen und Kaffee?
Kaffee kann die Aufnahme von sogenanntem Nicht-Häm-Eisen – also pflanzlichem Eisen – leicht hemmen, wenn du ihn direkt zu einer eisenreichen Mahlzeit trinkst. Das betrifft vor allem Menschen mit ohnehin niedrigem Eisenwert oder Veganer, die auf pflanzliche Eisenquellen angewiesen sind. Eine einfache Lösung: Warte etwa eine Stunde nach dem Essen mit dem Kaffee – und der Effekt ist vernachlässigbar.

Was ist mit Kalzium oder Magnesium?
Auch hier zeigen Studien, dass Kaffee nur bei extrem hohem Konsum und gleichzeitig sehr schlechter Ernährung Einfluss haben könnte. Wer sich abwechslungsreich ernährt, regelmäßig Obst, Gemüse und Vollkornprodukte isst, muss sich keine Sorgen machen.

Musst du deinen Kaffee einschränken?
Nein, wenn du dich insgesamt gut ernährst, ausreichend Wasser trinkst und auf deinen Körper achtest. Bei bekannten Mangelerscheinungen solltest du gemeinsam mit einem Arzt prüfen, ob der Zeitpunkt deines Kaffeekonsums angepasst werden sollte.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert